|
|
Beschreibung
Bremenhain, ein Ortsteil der Oberlausitzer Kleinstadt Rothenburg, liegt zwischen der Stadt Rothenburg und deren Ortsteilen Neusorge und Lodenau. Im 13. Jahrhundert von deutschen Einwanderern besiedelt, wurde 1390 ein Schucze de Bremenhayn in den Görlitzer Gerichtsbüchern erwähnt.
Das Rittergut in Bremenhain gehörte bis zum Jahr 1591 der Familie von Nostitz auf Rothenburg. Bereits in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts hatte die Familie Rothenburg erworben. Darüber hinaus verzweigte sich das ab dem Ende des 13. Jahrhunderts auf ihrer Stammburg in Nostitz bei Weißenberg nachweisbare alte Adelsgeschlecht aus der Oberlausitz im 15. Jahrhundert auch ins benachbarte Schlesien sowie nach Böhmen und Polen.
Nach der Familie von Nostitz wechselten häufig die Besitzer von Bremenhain. Ende des 17. Jahrhunderts erwarb George Adam von Eicke das Rittergut und im 18. Jahrhundert saßen Johann David Bernauer und Johann Friedrich August von Opitz in Bremenhain. 1809 verkaufte Gottfried Schneider den Besitz an Samuel Friedrich von Ohnesorge unter dessen Erben das Gut 1819 niederbrannte. Hugo Wiechard von Winterfeld erwarb das Anwesen 1857 aus der Erbteilung derer von Ohnesorge und baute den Hof neu auf. Zwischen 1903 und 1924 war Eduard Tillgner Herr auf Bremenhain. Eduard Tillgner hatte das Rittergut zur Hochzeit mit Ella Mahn 1903 von seinem Vater geschenkt bekommen. Doch der studierte Jurist, Regierungsreferendar, Leutnant der Reserve und schlesische Politiker konnte sich nicht lange an seinem neuen Anwesen erfreuen. Bereits 1910 brannte des barocke Herrenhaus ab und wurde durch ein villenartiges Gebäude ersetzt. Das neue Herrenhaus hinterlässt mit seinem Bruchsteinsockel, der abwechslungsreichen Fassade und dem mehrfach unterteilten Dach einen lebendigen Eindruck. An der Parkseite sind dem Gebäude ein Wintergarten und ein mächtiger Erker mit Zwerchdach vorgesetzt. Eine kurze Treppe führt hinunter in den Park.
1924 musste die Familie Tillgner den Besitz verkaufen. Auch nach dem Verkauf erlebt das Haus eine wechselvolle Geschichte. Zunächst ging das Gut an die Familie von Martin, bis Wilhelm-Egon von Schwake das Haus übernahm. Der Besitz wurde 1945 enteignet und durch 18 schlesische Flüchtlingsfamilien genutzt. Anschließend kam das Gemeindeamt in dem Herrenhaus unter und Ende der 1980er Jahre strebte der VEB Feinoptik Görlitz im Gutsgelände eine Produktionsstätte anzusiedeln. Doch daraus wurde nichts. Nach dem Verkauf an einen westdeutschen Investor Anfang der 1990er Jahre erwarb Prof. Dr. Wolfgang Sieber, von 1973 bis 1982 Generaldirektor des volkseigenen Kombinates Robotron Dresden, das Herrenhaus und den Park und begann, das Anwesen zu sanieren. Das Gebäude selbst ist zwischenzeitlich in einem guten baulichen Zustand. Von der originalen Inneneinrichtung sind jedoch lediglich zwei Kachelöfen geblieben. Die weiteren Einrichtungsgegenstände sind durch Sieber nach historischen Vorbildern neu zusammengetragen worden. Sieber starb 2017 im Alter von 82 Jahren.
|
|
| |
| Bildergalerie |
|
 |
| Herrenhaus Bremenhain |
|