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Beschreibung
Das Rittergut Dobeneck liegt südlich der Autobahn 72 bei Taltitz und überblickt von einer idyllischen Landzunge die Talsperre Pirk. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts breitete sich die Textilindustrie im Vogtland immer mehr aus. Probleme mit der Brauchwasserversorgung und der Abwasserbelastung der Weißen Elster waren die Folge, weshalb man im Jahr 1935 mit den Vorbereitungen zum Bau der Talsperre Pirk begann. Da u.a. die Dobenecker Mühle und auch Gebäude der Gutssiedlung Dobeneck im zukünftigen Staugebiet lagen, mussten diese abgetragen werden. Vom Rittergut Dobeneck blieb der Rittergutshof mit dem Herrenhaus, das sogenannte Schweizerhaus und ein achteckiger Gartenpavillon erhalten. Heute reicht der 1,522 km² große Stausee bis dicht an den Felsen heran, auf dem das Herrenhaus steht. Die Talsperre Pirk ist damit das größte Naherholungsgebiet von Oelsnitz im Vogtland und ermöglicht das Baden, Segeln, Surfen und Bootfahren.
Das Rittergut Dobeneck ist aus einer Wehranlage hervorgegangen, die bereits 1279 mit Berthold von Dobeneck bezeugt ist. Durch seine Lage auf einem sich deutlich über der Elsteraue erhebenden Felsvorsprung und wehrhaften Befestigungen gehörte Dobeneck zu den wichtigsten Adelssitzen im Vogtland. Die Herren von Dobeneck gelangten in Sachsen, Thüringen, Franken, Preußen, Polen und später auch in Württemberg zu Besitz und Ansehen. Mitglieder der Familie waren Beamte, Militärangehörige und mit Ursula von Dobeneck ab 1449 auch eine Äbtissin im Klarissenkloster Hof. 1481 ging der Herrensitz an das Adelsgeschlecht von Neidberg über, das das Rittergut bis in des 18. Jahrhundert halten konnte. 1728 kaufte der Amtmann von Plauen, Adam Heinrich von Hickmann, die Rittergüter Dobeneck und Eulenstein in Taltitz und ließ in Dobeneck bereits ein Jahr später das barocke Herrenhaus errichten.
Das zweigeschossige, beeindruckende Bauwerk mit hohem Mansarddach und Giebelgauben hat eine einfach gehaltene Putzfassade. An der Hofseite unterstreicht ein dominanter Treppenhausanbau den wuchtigen Baukörper. Ein achteckiger Gartenpavillon mit herrlichem Seeblick steht an der Westspitze des Felsvorsprungs. Nach dem Tod der Cosima Hickmann 1896 fielen Dobeneck und Eulenstein an Hermann Kasten-Hickmann. Heinrich Kasten, der auch im Besitz von Oberweischlitz und Rosenberg war, verkaufte den ererbten Besitz um 1937, da ein großer Teil der Rittergutsgebäude für den Talsperrenbau abgebrochen werden musste. Seit 1952 befindet sich in den verbliebenen Gebäuden eine Jugendherberge.
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| Herrenhaus Dobeneck |
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